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iSFP Beispiele: So sieht ein guter Sanierungsfahrplan aus

Dr. Michael Weber, BAFA-zertifizierter Energieberater

Dr. Michael Weber

BAFA-zertifizierter Energieberater

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Sie haben einen iSFP erhalten oder möchten einen beauftragen – aber wie erkennen Sie, ob er gut ist? In diesem Artikel zeigen wir Ihnen konkrete Beispiele und erklären, welche Qualitätsmerkmale ein professioneller Sanierungsfahrplan haben muss.

Wichtig: Ein guter iSFP ist individuell auf Ihr Gebäude zugeschnitten – keine Standardvorlage! Wir zeigen Ihnen, worauf es ankommt.

Was muss ein iSFP enthalten? Die Pflichtbestandteile

Gesetzliche Mindestanforderungen nach BAFA

1. Gebäudedaten & Ist-Analyse
Vollständige Erfassung von Baujahr, Fläche, Heizung, Verbrauch, U-Werte der Bauteile
2. Energetische Bewertung
Primärenergiebedarf, Endenergiebedarf, CO₂-Emissionen im Ist-Zustand
3. Maßnahmenempfehlungen
Mindestens 3-5 konkrete Sanierungsmaßnahmen mit technischen Details
4. Wirtschaftlichkeitsberechnung
Kosten, Einsparungen, Amortisationszeit für jede Maßnahme
5. Sanierungsfahrplan (Zeitstrahl)
Empfohlene Reihenfolge der Maßnahmen über 15 Jahre
6. Fördermöglichkeiten
Auflistung aller verfügbaren Förderungen (KfW, BAFA, regional)
7. Unterschrift des BAFA-Beraters
Mit Registrierungsnummer aus der Energie-Effizienz-Expertenliste

Beispiel 1: Einfamilienhaus Baujahr 1980

Fallbeispiel: Typisches Einfamilienhaus

Gebäudedaten:

  • • Baujahr: 1980
  • • Wohnfläche: 140 m²
  • • Heizung: Gaskessel (25 Jahre alt)
  • • Jahresverbrauch: 28.000 kWh Gas
  • • Heizkosten: 3.200 €/Jahr

Energetischer Ist-Zustand:

  • • Primärenergiebedarf: 280 kWh/m²a
  • • Energieklasse: G (sehr ineffizient)
  • • CO₂-Ausstoß: 7,2 Tonnen/Jahr
  • • Wärmeverluste: 85% über Gebäudehülle

Empfohlene Maßnahmen im iSFP:

Maßnahme 1: Dachdämmung (Jahr 1-2)
Priorität: Hoch

Kosten:

28.000 €

KfW-Förderung:

7.000 € (25%)

Einsparung:

480 €/Jahr

Amortisation:

~44 Jahre

Details: 20 cm Mineralwolle-Dämmung zwischen/auf Sparren, U-Wert vorher 1,2 → nachher 0,18 W/(m²K)

Maßnahme 2: Fassadendämmung (Jahr 3-4)
Priorität: Hoch

Kosten:

48.000 €

KfW-Förderung:

12.000 € (25%)

Einsparung:

720 €/Jahr

Amortisation:

~50 Jahre

Details: 16 cm WDVS (Wärmedämmverbundsystem) mit Mineralwolle, U-Wert vorher 1,4 → nachher 0,20 W/(m²K)

Maßnahme 3: Fensteraustausch (Jahr 5-6)
Priorität: Mittel

Kosten:

16.000 €

KfW-Förderung:

3.200 € (20%)

Einsparung:

280 €/Jahr

Amortisation:

~46 Jahre

Details: Dreifachverglasung mit Kunststoff-Rahmen, U-Wert vorher 2,8 → nachher 0,9 W/(m²K), 10 Fenster à 1,6 m²

Maßnahme 4: Wärmepumpe (Jahr 7-8)
Priorität: Hoch

Kosten:

32.000 €

KfW-Förderung:

11.200 € (35%)

Einsparung:

1.200 €/Jahr

Amortisation:

~17 Jahre

Details: Luft-Wasser-Wärmepumpe 8 kW (nach Dämmung richtig dimensioniert!), JAZ 3,5, inkl. Fußbodenheizung

Gesamtergebnis nach Komplettsanierung:

  • Gesamtkosten: 124.000 €
  • Gesamt-Förderung: 33.400 €
  • Eigenanteil: 90.600 €
  • Heizkosten nachher: 720 €/Jahr (78% Ersparnis!)
  • Neue Energieklasse: A+ (statt G)
  • CO₂-Einsparung: 5,8 Tonnen/Jahr

Qualitätsmerkmale eines guten iSFP

✓ Individualität & Detailtiefe

Ein guter iSFP ist maßgeschneidert für Ihr Gebäude – keine Standardvorlage!

  • ✓ Konkrete U-Werte für jedes Bauteil (Dach, Wand, Fenster, Boden)
  • ✓ Individuelle Verbrauchsanalyse (nicht nur Durchschnittswerte)
  • ✓ Gebäudespezifische Fotos oder Skizzen
  • ✓ Berücksichtigung von Besonderheiten (Denkmalschutz, Risse, Feuchtigkeit)

✓ Verständliche Sprache

Auch Laien müssen den iSFP verstehen können!

  • ✓ Fachbegriffe werden erklärt (z.B. "U-Wert = Wärmedurchgangskoeffizient")
  • ✓ Visuelle Darstellungen (Grafiken, Diagramme, Zeitstrahlen)
  • ✓ Zusammenfassungen zu Beginn jedes Kapitels
  • ✓ Priorisierung der Maßnahmen mit Begründung

✓ Realistische Wirtschaftlichkeit

Keine geschönten Zahlen – ehrliche Berechnungen!

  • ✓ Aktuelle Materialkosten & Energiepreise
  • ✓ Realistische Handwerkerkosten (nicht zu niedrig kalkuliert)
  • ✓ Ehrliche Amortisationszeiten (auch wenn >30 Jahre)
  • ✓ Hinweis auf Förderungen INKLUSIVE iSFP-Bonus

✓ Praktikabilität & Umsetzbarkeit

Der iSFP muss in der Praxis funktionieren!

  • ✓ Reihenfolge macht technisch Sinn (erst Dämmung, dann Heizung)
  • ✓ Budget-verteilung über mehrere Jahre möglich
  • ✓ Alternative Szenarien (z.B. "Wenn nur Dach/Fassade gemacht wird...")
  • ✓ Hinweise auf Bauphysik (z.B. Schimmelrisiko bei Innendämmung)

Warnsignale: So erkennen Sie einen schlechten iSFP

⚠️ Red Flags – diese Mängel sollten nicht vorkommen:

Generische Textbausteine
"Ihr Haus hat typische Wärmeverluste..." → zu unspezifisch, keine echte Analyse
Fehlende U-Werte
Ohne konkrete U-Werte keine fundierte Berechnung möglich
Unrealistische Amortisationszeiten
"Fassadendämmung amortisiert sich in 8 Jahren" → meist unrealistisch
Nur 1-2 Maßnahmen empfohlen
Ein vollständiger iSFP sollte mind. 3-5 Maßnahmen enthalten
Keine Förderhinweise
KfW- und BAFA-Förderungen müssen aufgeführt sein
Fehlende BAFA-Registrierungsnummer
Ohne Nummer ist der iSFP ungültig für Förderung!

Beispiel 2: Reihenhaus Baujahr 1995

Fallbeispiel: Moderneres Reihenhaus

Gebäudedaten:

  • • Baujahr: 1995
  • • Wohnfläche: 110 m²
  • • Heizung: Gas-Brennwertkessel (15 Jahre)
  • • Jahresverbrauch: 18.000 kWh Gas
  • • Heizkosten: 2.100 €/Jahr

Energetischer Ist-Zustand:

  • • Primärenergiebedarf: 190 kWh/m²a
  • • Energieklasse: E (mittelmäßig)
  • • Bereits: 2-fach Verglasung, Teilgedämmt
  • • Schwachstelle: Dach ungedämmt

Empfohlene Maßnahmen (fokussierte Strategie):

Maßnahme 1: Dachdämmung (Jahr 1)

Da das Gebäude aus 1995 bereits Basis-Dämmung hat, ist das Dach die größte Schwachstelle.

Kosten: 12.000 € | Förderung: 3.000 € | Einsparung: 420 €/Jahr

Maßnahme 2: Heizungsoptimierung (Jahr 2-3)

Hydraulischer Abgleich + Smart-Thermostate + Solarthermie

Kosten: 8.500 € | Förderung: 2.125 € | Einsparung: 300 €/Jahr

Maßnahme 3: Photovoltaik (Jahr 4-5)

6 kWp PV-Anlage auf dem Dach (nach Dämmung)

Kosten: 12.000 € | Förderung: KfW-Kredit | Einsparung: 650 €/Jahr (Strom)

Besonderheit: Da bereits Basis-Standard vorhanden, fokussiert sich der iSFP auf gezielte Schwachstellen statt Komplettsanierung. Das ist günstiger und schneller umgesetzt!

Checkliste: Ist Ihr iSFP vollständig?

✓ Prüfen Sie diese Punkte:

Inhaltliche Vollständigkeit:

Ist-Analyse mit U-Werten
Mind. 3 Maßnahmen empfohlen
Kosten für jede Maßnahme
Förderungen aufgelistet
Zeitlicher Fahrplan (15 Jahre)
Wirtschaftlichkeitsberechnung

Formale Anforderungen:

BAFA-Registrierungsnummer
Unterschrift des Beraters
Datum der Erstellung
Gebäudeadresse vollständig
Lesbar & verständlich
Keine offensichtlichen Fehler

Ihr professioneller iSFP von enerva

Bei enerva erhalten Sie einen vollständigen, BAFA-konformen iSFP mit allen Qualitätsmerkmalen. Von erfahrenen Energieberatern erstellt, individuell auf Ihr Gebäude zugeschnitten.

✓ Vollständige Analyse

Alle Bauteile, U-Werte, Verbrauchsdaten

✓ Verständlich erklärt

Keine Fachchinesisch, visuelle Darstellungen

✓ Praxistauglich

Realistische Kosten & Zeitpläne

Fazit: Qualität erkennen Sie an Details

Ein guter iSFP ist individuell, verständlich und praxistauglich. Er zeigt konkrete Maßnahmen mit realistischen Kosten und hilft Ihnen, tausende Euro Förderung zu sichern.

  • Pflichtbestandteile: Ist-Analyse, Maßnahmen, Wirtschaftlichkeit, Zeitplan, Förderungen
  • Qualitätsmerkmale: Individualität, Detailtiefe, verständliche Sprache, Praxisbezug
  • Warnsignale: Standardtexte, fehlende U-Werte, unrealistische Zahlen
  • Bei enerva: Professionelle iSFPs von BAFA-Experten in 72 Stunden

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